Anlässlich der aktuellen Pläne der baden-württembergischen Landesregierung zur Abschaffung des Faches Biologie im Schulunterricht zeigen sich die Junge Union Karlsruhe (JU)  sowie der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) am KIT und an der Pädagogischen Hochschule tief besorgt über die neuen Vorschläge aus dem Kultusministerium: die Landesregierung will das Fach Biologie abschaffen und zukünftig in einem Fächerverbund namens Naturphänomene und Technik unterbringen.

„Die Absicht ist klar: kontroverse naturwissenschaftliche Themen sollen in den Ethik-, Sozialkunde- oder Sprachenunterricht abgeschoben werden, weil man dort auf bessere Beeinflussbarkeit hofft“, so die drei Vorsitzenden Daniel Gerjets (JU), Henrik Schürmann (RCDS KIT) und Robert Gänger (RCDS PH) in einer gemeinsamen Pressemeldung. „Das hat die grüne Landtagsfraktion in einem Positionspapier selbst geschrieben.“

Die RCDS-Gruppen und die JU befürchten, dass von fachfremden Lehrkräften gehaltener Unterricht einen deutlichen qualitativen Verlust für die einzelnen Fächer bedeutet. „Naturwissenschaftliche Fächer spielen in vielen Berufen eine zunehmend größere Rolle. Das Fach Biologie muss daher eigenständig bleiben“, so die drei Vorsitzenden weiter.

Die JU und die RCDS-Gruppen warnen davor, noch weitere Experimente im Bildungsbereich durchprügeln zu wollen. „Die baden-württembergische Bildungspolitik ist zu einem Experimentierfeld verkommen. Der Bürger weiß einfach gar nicht mehr, wie es mit G8 und G9,  der Ganztages- und Gemeinschaftsschule, sowie auch dem großen Thema Inklusion weitergehen wird. In der Bildungspolitik gibt es derzeit unzählige Baustellen und das Ergebnis ist ein einziges Bildungschaos“ so Gerjets, Schürmann und Gänger weiter.

Letztendlich leiden unter diesem Chaos nicht nur die betroffenen Schüler, sondern neben den Lehrkräften auch die Ausbildungsbetriebe und Hochschulen, so die einstimmige Meinung von JU und RCDS.

„Dass Baden-Württemberg seinen Ruf als Land der „Tüftler und Denker“ durch eine solche Politik leichtfertig aufs Spiel setzt, ist nicht hinnehmbar“ erklären Gerjets, Schürmann und Gänger abschließend.